German Council Magazin 04.2018 - page 56

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GCM 4/2018
GERMAN COUNCIL . VOR ORT
© KD Busch
GEBEN SIE ANDEREN EIN GUTES GEFÜHL!
Beim 18. Kongress des German Council of Shopping Centers stand unter dem Motto @ ®Action die
Verführung der Kunden im Fokus. Ob mit Mode, Blumen, Erotik oder Steaks. Rund 400 Teilnehmer
bekamen im Berliner Hotel Adlon viele Impulse für den Handel der Zukunft
GERMAN COUNCIL CONGRESS 2018
Wer hätte, im ehrwürdigen Ballsaal des Adlons sitzend, gedacht, dass er
an diesem Tag nach einem Intro von AC/DC Worte wie »Orgasmusgaran-
tie«, »Beruhigungszone« und »Fleischpraline« hören würde? Der German
Council of Shopping Cernters (GCSC) hat mit Floristen, Fleischern und
Freizeitpark-Besitzern, dazu noch Philosophen, Verhandlungsprofis,
Hemdenherstellern und Sextoys-Anbietern, ergänzt um Politiker und Re-
tail-Experten vielfältige, unterhaltsame und inspirierende Referenten auf
die Bühne gebracht, wie immer moderiert von Judith Rakers.
Dieses Mal lautete das Motto »Attraction«,
denn darum geht es schließlich – den stationä-
ren Handel für den Kunden attraktiv zu halten,
anziehend zu sein. Allerdings war dieses engli-
sche Wort im Programm optisch ungewöhnlich
aufgebaut, und seine Bestandteile wiesen auf
die Themenschwerpunkte hin. @ ®Action: Das
At-Zeichen symbolisiert die Digitalisierung, ein
kaum fassbarer Begriff, der für einen massiven
Umbruch in der Retail-Branche steht und jedermann beschäftigt. Das
»R« im Kreis steht für ein eingetragenes Warenzeichen, für eine Marke.
Kaum etwas ist wichtiger, als in der Zeit des Warenüberflusses und des
grenzenlosen Shoppens via Internet für etwas Einzigartiges zu stehen,
(Mehr)-Werte zu bieten, klar positioniert und verlässlich zu sein. Und
schließlich Action, ein Wort, das für Handeln, Initiative, Wandel und Er-
lebnis steht, wie auch der scheidende GCSC-Vorstandschef Klaus Strie-
bich eingangs erläuterte.
Bei den Machern aus der Retail-Praxis war zudem »Verführung« das
Stichwort. Beim noch jungen Unternehmen Amorelie, das Sextoys für
Frauen verkauft, liegt die Assoziation nahe.
Aber auch Blume2000 will die Kunden verfüh-
ren – und zwar mit frischen Blumen. Billy the
Butcher setzt auf die Liebe, die durch den Ma-
gen geht, und lockt Kunden mit hochwertigem
Fleisch, das sie vor dem Essen selbst aussuchen,
und dessen Zubereitung sie beobachten kön-
nen. Auch für den Menswear-Anbieter Olymp
geht es schon lange nicht mehr um Bedarfsde-
ckung, sondern darum, Männer zum Kauf eines
weiteren Hemdes, gern aus der neuen Premium-Linie, zu verführen.
Und das mit Hilfe des Hollywood-Stars Gerard Butler, der als Testimonial
sinnlich von den Anzeigen blickt – und auf den wohl eher die Frauen an-
›Stationärer Einzelhandel
ist das Rückgrat der
Innenstädte.‹
Andreas Mattner,
Zentraler Immobilienausschuss (ZIA)
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